Grüße chemweazle,
Zu
Das Löslichkeitsprodukt für AgCl beträgt 1,7 x 10-10 mol2/L2. Die Chlorid Konzentration im Hälterungswasser beträgt 6,3 x 10-3 mol/L. Ab welcher Ag-Konzentration fällt AgCl aus (MAg =107,868 g/mol) ?
Ag wird zugegeben und die maximale Löslichkeit bzw. die Sättigungskonzentration bei gegebener Konzentration im Medium soll berechnet werde, leider finde ich gerade keinen Ansatz. Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Also es wird ein Silbersalz nicht elementares Silber hinzugegeben. Das Silbersalz sollte leichtlöslicher sein, als das Silberchlorid. Das leichtlöslichste Silbersalz ist das Nitrat, AgNO3 das Acetat, AgO2C-CH3, und sogar das Silbersulfat, Ag2SO4, und das Silberfluorid, AgF, sind leichter löslich, als das AgCl.
$$[Ag^{(+)}] = \dfrac{Lp(AgCl)}{[Cl^{(-)}]} = \dfrac{1,7\cdot 10^{-10}\cdot mol^{2}\cdot l}{6,3\cdot 10^{-3}\cdot l^{2}\cdot mol}$$
$$[Ag^{(+)}] \approx \frac{17}{63}\cdot 10^{-7}\cdot \frac{mol}{l} \approx 0,27\cdot 10^{-7}\cdot \frac{mol}{l}$$
$$[Ag^{(+)}] \approx 2,7 \cdot 10^{-8}\cdot \frac{mol}{l}$$
Die Lösung ist gesättigt mit den beiden Konzentrationen:
[Cl(-)] = 0,0063 mol / l und [Ag(+)] = 2,7 * 10-8 mol /l
Bei diesen Konzentrationen fällt noch kein Silberchlorid aus. Erst ein sog. Gleichionischer Zusatz mit dem gleichen Kation oder Anion, in Form eines leichtlöslihen Salzes, z.B. Zugabe von Ag(+)-Ionen aus Silbernitrat oder durch Zugabe von Chloridionen in Form eines leichtlöslichen Salzes(KCl oder NaCl, NH4Cl) bewirkt das Ausfallen eines farblosen, kristallinen Niederschlags von AgCl.
Diese gesättigte AgCl-Lösung unterscheidet sich durch die auf herkömmlicheren Wege hergestellte gesättigte Lsg. durch die größere Chloridionenkonzentration aber dafür kleineren Silberionen-Konzentration.
Eine herkömmliche gesättigte Silberchlorid-Lsg. wird z.B. durch Versetzen von reinem Silberchlorid mit Wasser und anschließenden Filtrieren oder Zentrifugieren des ungelösten Anteiles, hergestellt.
Diese gesättigte AgCl-Lsg. hat im Gegensatz zur Hälterungswasserlösung, die mit einer geringen Menge an Silbernitrat versetzt wurde, soviel, daß noch kein Niederschlag von AgCl ausfiel, gleich große Konzentrationen an Silberionen und Chloridionen, im stöchiometrischen Verhältnis von 1:1.
Bei der auf herkömmlichen Weg hergestellten ges. AgCl-Lsg. Ist die Silberionenkonzentration gleich der Chloridionenkonzentration und diese betragen die Quadratwurzel aus dem Löslichkeitsprodukt.
AgCl(s) ⇌ Ag(+)(aq) + Cl(-)(aq)
Lp = [ Ag(+)] * [Cl(-)]
$$[ Ag^{(+)}] = [Cl{(-)}] = \sqrt{Lp(AgCl)} = \sqrt{1,7\cdot 10^{-10}\cdot \dfrac{mol^{2}}{l^{2}}} \approx 1,304\cdot 10^{-5}\cdot \frac{mol}{l}$$