Salut,
van-der-Waals-Kräfte sind zunächst allgemein Anziehungskräfte zwischen Atomen und Molekülen. Bei unpolaren Molekülen, beispielsweise Methan, sind dies die einzigen herrschenden Kräfte. Sie entstehen dadurch, dass Atome in der Lage sind, Dipole von geringer 'Lebensdauer' zu bilden, d.h. die sich ständig bewegenden Elektronen führen zu einer kurzfristigen Ladungsverschiebung, sodass eine Seite eine leicht negativere Ladung zeigt als die andere. Es entstehen schwache Anziehungskräfte von sehr kurzer Dauer. Unpolare Verbindungen haben also kein permanentes, sondern ein lediglich temporäres Dipolmoment bzw. temporäre Anziehungskräfte.
Dipol-Dipol-Kräfte findest du hingegen bei polaren Molekülen, die ein permanentes Dipolmoment aufweisen. Ihre EN-Differenz ist > 0,5 und die Ladungsschwerpunkte fallen nicht zusammen. Nimm als Beispiel HCl: Aufgrund des größeren EN-Werts ist Chlor partiell negativ geladen, das H-Atom besitzt eine partiell positive Ladung. Nähern sich die Moleküle an, kommt es aufgrund dieser elektrostatischen Kräfte zu einer Anziehung. Auch hier gibt es natürlich van-der-Waals Kräfte, die aber im Verhältnis zu den Dipol-Dipol-Kräften äußerst gering sind.
Zum Schluss fehlen noch die starken Wasserstoffbrückenbindungen. Eine Wasserstoffbrücke entsteht aus einem Wasserstoff-Atom mit einer positiven Partialladung, das sich zwischen zwei sehr stark elektronegativen Atomen mit negativer Partialladung aufhält. Infrage kommen hierfür Fluor-, Sauerstoff- oder beispielsweise auch Stickstoff-Atome. Ganz wichtig ist hierbei, dass nur Wasserstoff-Atome in der Lage sind, diese Art von zwischenmolekularen Bindungen auszubilden.
Zusammenfassend merke dir folgendes: Zwischen unpolaren Molekülen herrschen lediglich van-der-Waals Kräfte. Bei Dipol-Molekülen kommen Dipol-Dipol-kräfte hinzu und Moleküle mit H - F -, H - O - und H - N - Bindungen sind fähig, Wasserstoffbrücken auszubilden.
Viele Grüße :)