Salut Mathecoach :)
In Tabellenwerken weicht die Elektronegativität teilweise voneinander ab. So wird die Elektronegativität von Wasserstoff teilweise mit 2.1 und teilweise mit 2.2 angegeben. Gerundet sollte dort doch eigentlich das Gleiche stehen. Wodurch entstanden diese Unterschiede? Messfehler oder verschiedene Arten der Definition?
Ich denke, dass die Hauptproblematik darin besteht, dass per se der Begriff Elektronegativität verschieden von Wissenschaftlern gedeutet wird und es daher auch bezüglich der Messung von Elektronegativität keine eindeutigen und direkten Vorgehensweisen geben kann. Neben den unterschiedlichen Berechnungsverfahren von Mulliken oder Allred - Rochow, muss natürlich ganz besonders Linus Pauling Erwähnung finden,der das EN - Modell überhaupt erst eingeführt hat. Letzteres setzt dabei das Wissen über experimentell erforschte Dissoziationsenergien voraus. Für manche Elemente oder aber auch Verbindungen sind diese jedoch schwer ermittelbar, sodass man auch immer wieder in der Literatur leicht divergierende EN - Werte nach Pauling vorfindet. Im Klartext bedeutet das, dass das EN - Modell nach Pauling bzw. EN - Modelle und Skalen im Allgemeinen stets weiter verfeinert und präzisiert werden. Meiner Meinung nach sollte man kleine Elektronegativitätsunterschiede deshalb nicht überinterpretieren. Oftmals wird bei Klausuren sogar angegeben, mit welchen Skalen zu arbeiten ist.
Bei zusätzlichem Interesse an den verschiedenen Berechnungsverfahren lies vielleicht auch hier:
https://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_2/advanced/t2_1_14.html
Schöne Grüße :)