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Material:

Die Ablagerungen von Mauersalpeter werden durch poröses Mauerwerk begünstigt. So kann Wasser eindringen und Salze können gelöst werden. Die gelösten Salze werden an die Oberfläche transportiert, wo sie sich nach dem Verdunsten des Wassers absetzen. Wenn die Verdunstung zu schnell erfolgt, scheiden sich die Salze bereits im inneren Porenraum des Bauteils ab. Diese Ausscheidungen sind dann nicht von außen sichtbar, können aber durch Volumenvergrößerung zu Aufplatzungen führen. Aus kalkhaltigem Zement lösen sich Calcium-lonen und reagieren mit Nitrat-lonen zu Calciumnitrat, dem Mauersalpeter.

Im Internet finden sich diverse Tipps zur Entfernung von Mauersalpeter:

1. Für die Entfernung von kleineren Ablagerungen wird das Abbürsten mit einer Drahtbürste empfohlen.


2. Zum Entfernen großflächiger Ablagerungen wird der Einsatz von Salpeter-Entferner auf Basis von Salzsäure empfohlen. Diesen gilt es mit einem Pinsel aufzutragen, dabei ist für eine ausreichende Lüftung zu sorgen. Hierbei läuft folgende Reaktion ab: \( \mathrm{Ca}\left(\mathrm{NO}_{3}\right)_{2}(\mathrm{~s})+2 \mathrm{HCl}(\mathrm{aq}) \rightarrow \mathrm{CaCl}_{2}(\mathrm{aq})+2 \mathrm{HNO}_{3}(\mathrm{aq}) \)


3. Als Hausmittel auch für größere Ablagerungen wird Cola empfohlen. Auch diese gilt es mit einem Pinsel zu verstreichen. Als Reaktionspartner fungiert die in Cola enthaltene Phosphorsäure, allerdings enthält Cola auch sehr viel Zucker.


Aufgabe: Beurteilen Sie die Möglichkeiten zur Entfernung von Mauersalpeter.


Mein Ansatz:

1. Fürs Abbürsten:

• nicht effektiv, wenn sich Salzablagerungen bereits tief im Poreninneren angereichert hat (aufgrund des zu schnelles Abdunstens des Wassers)

• keine dauerhafte Lösung, da deutliche Überreste vorhanden bleiben können


2. Für den Salpeter-Entferner:

• effektiv, erreicht jede Pore

• Vorsicht vorgesehen, da Salzsäure gesundheitsschädlich sein kann

• Sicherheitsmaßnahmen beachten, da schädliche Salpetersäure entsteht


3. Für die Cola:

• hinterlässt klebrige Rückstände, Flecken & Verunreinigung

Insgesamt ist bei allen drei Methoden wohl noch zu beachten, dass das Mauerwerk, solange es noch immer porös ist, trocken gehalten wird. Denn solange weiterhin Wasser eindringen kann, werden sich auch weiterhin die Salze (Calciumnitrat) lösen und anlagern können.


Frage:

Kann man diese Beurteilungen als Aufgabenlösung gelten lassen? Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht doch mehr auf chemischer Basis hätte argumentieren sollen. Besonders bei der Cola als Hausmittel lässt sich doch sicher irgendetwas aus der darin enthaltenen Phosphorsäure schlussfolgern... Leider weiß ich nicht, was :(

Vielleicht weiß ja irgendwer weiter?^^

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1 Antwort

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Grüße chemweazle,

Calciumnitrat ist hervorragend gut wasserlöslich.

Zur Salsäure-Lösung

Allein schon aus diesem Grund, erübrigt sich die Verwendung von Salzsäure-Lösungen.

Wasser reicht als Lösungsmittel aufgrund der guten Löslichkeit von Calciumnitrat aus.

Außerdem entweichen aus der Salzsäure und der entstandenen Salpetersäure-Lsg. HCl- und HNO3-Moleküle in die Raumluft.

Auch die Salpetersäure hat einen Dampfdruck.

Bei deren Inhalation werden die Atemwege veräzt oder zumindest stark gereizt.

Zur Cola-Lösung

Die enthaltene Phoshorsäure ergibt, wenn sie im Überschuß vorliegt, mit den Calciumionen das etwas weniger gut wasserlösliche prim. Calciumphosphat, Calcium-dihydrogenphosphat, Ca(H2PO4)2.

Außerdem kann mit der Zeit das im Mauerwerk vohandene Calciumhydroxid mit dem mäßig wasserlöslichen Calcium-dihydrogenphosphat das sehr schwerlösliche basische Calcium-tert-Phosphat, bekannt als Mineral Hydroxylapatit, Apatit, bilden.

Hydroxylapatit ist ein Mineral und ist auch Bestandteil der Knochensubstanz.

3 Ca(H2PO4)2 + 7 Ca(OH)22 [Ca5(PO4)3(OH)](schwerlösliche Ablagerung) + 12 H2O

Die Verwendung von Salzsäure-Lösung oder Cola macht hinsichtlich einer Steigerung der Löslichkeit von dem schon ohnehin gut wasserlöslichen Calciumnitrat keinen Sinn.

Avatar von 6,4 k

Achso ok, das macht Sinn :D Vielen lieben Dank für die tolle Hilfe :)

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