0 Daumen
203 Aufrufe

Aufgabe: Aromaten Zweitsubstitution oder Reaktion an der Seitenkette. Anilin reagiert mit PropylsulfonsÀurechlorid.


Problem/Ansatz:

blob.png

Text erkannt:

3)

Woher weiß ich, dass PropylsulfonsĂ€urechlorid an der NH2-Gruppe addiert wird. Ich dachte eher, dass eine elektrophile Addition am Aromat stattfindet. also Dass eine der Pi-Bindungen vom Aromat rausklappen und dann eine Bindung zum Schwefel eingehen und danach ein H+ abgespalten wird, um die Pi-Bindung im Aromat wieder herzustellen. Es waren auch keine anderen Angaben zwecks SSS oder KKK-Regel gegeben.

Avatar von

1 Antwort

0 Daumen

GrĂŒĂŸe von chemweazle,

Bem.: Es ist richtig. Das prim. Amin, Anilin, Phenylamin wird am Stickstoff-Atom sulfoniert.

Aminogruppen, OH- , und SR-Gruppen erhöhen im Aromat die Elektronendichte durch den + M-Effekt, die Konjugation der freien Elektronenpaare mit dem Aromatischen &pi-System.

Skizze 1


ANILIN Mesomere Grenzformeln.JPG

Skizze 2

Phenol-Grenzformeln.JPG  

Aber die Elektronendichte ist an den freien Elektronenpaar(en) der NH2- OH-Gruppen, noch grĂ¶ĂŸer, als im Aromatischen π-System.

Deshalb greifen Elektrophile an dem Elektronenpaar der Aminogruppe, Hydroxylgruppe oder am Schwefelatom der SR-Gruppe an.


Skizze 3
Aniln+Phenol-E-Angriff an NH2- bzw OH-Gruppe.JPG

Text erkannt:

Das Elektrophil greift am freien E-Paar der Amino- bzw. Hydroxylgruppe
Die Elektronendichte ist an diesen Stellen höher, als im Kern.



Das Elektrophil greift am freien E-Paar der Amino- bzw. Hydroxylgruppe
Die Elektronendichte ist an diesen Stellen höher, als im Kern.

Mit anderen Worten:

Also die Seitenkette hat in diesen FÀllen die höhere Elektronendichte, als der Kern, deshalb erfolgt der Angriffs des Elektrophils an der Seitenkette.


Bei den Umsetzungen von Anilin, Phenylamin mit SulfonsÀurechloriden, CarbonsÀurechloriden erfolgt die Aminolyse des SÀurehalogenids.

Das Anilin verhÀlt sich hier als prim. Amin, wie z.B. 1- oder 2-Propanamin.

Analog erfolgt bei den Umsetzungen von Phenol mit SulfonsÀurechloriden, CarbonsÀurechloriden die Alkoholyse des SulfonsÀure- bzw. CarbonsÀurehalogenids unter Bildung der SulfonsÀure-Phenylester bzw. der CarbonsÀure-Phenylester.

Die Ladungsdichte ist am Stickstoffatom des Anilins am höchsten , auch beim Phenol ist Ladungsdichte an der OH-Gruppe am höchsten.

Ein Angriff eines Elektrophils erfolgt daher an der Aminogruppe des Phenylamins(Anilin) bzw. beim Phenol an der OH-Gruppe.

Also Anilin und SulfonsÀurechlorid ergibt das N-Phenyl-SulfonsÀureamid.

Mit Phenol bildet sich der entsprechende SulfonsÀure-Phenylester.

Bei der Amonolyse und bei der Alkoholyse von SufonsÀure- und CarbonsÀurechloriden wird HCl-frei. Der freiwerdende Chlorwasserstoff verbraucht auch 1 Equivalent Anilin.

1 Eq. SulfonsÀurechlorid oder CarbonsÀurchlorid reagieren mit 2 Eq. Anilin zu 1 Eq. SÀureamid plus 1 Eq. Aniliniumchlorid.

Besser man verwendet zum HCl-Abfang Pyridin oder ein tert. Amin, z.B. Triethylamin, Tributylamin.

2 C6H5-NH2 + Cl-SO2-R → C6H5-NH-SO2-R + C6H5-NH3(+) + Cl(-)


C6H5-NH2 + Cl-SO2-R + Et3N| → C6H5-NH-SO2-R + Et3NH(+) + Cl(-)


Bildung eines SulfonsÀure-Phenylesters durch Alkoholyse des SulfonsÀurechlorids

C6H5-OH + Cl-SO2-R + Et3N| → C6H5-O-SO2-R + Et3NH(+) + Cl(-)

Avatar von 6,4 k

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Chemielounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community