Hi Alonso,
wenn die Elektronendichte bei einem Bindungspartner nach oben oder unten verschoben werden kann, spricht man von einem induktiven Effekt. Unterschieden wird dabei in den + I-Effekt, also Erhöhung der Elektronendichte am Bindungspartner und den - I-Effekt, was dann einer Verminderung der Elektronendichte entspricht.
Wie du schon richtig gesagt hast, hat dies alles mit Unterschieden der Elektronegativität der Bindungspartner zu tun.
Einfacher kann man das aber immer an Beispielen zeigen.
Nimm dir dazu CH3Cl. In der Mitte das C-Atom, umringt von 3 H- und einem Cl-Atom. Nun hat das Cl-Atom eine höhere EN als Kohlenstoff, zieht also die Elektronen des C-Atoms sehr stark an und es entstehen Partialladungen.
Der schwächere Bindungspartner Kohlenstoff bekommt die positive Partialladung, Cl die negative. Die Elektronendichte am C-Atom wurde also vermindert und somit hättest du hier ein gutes Beispiel für einen - I-Effekt.
Einen + I-Effekt findest du beispielsweise bei CH3Li. Auch hier wieder ein C-Atom in der Mitte, umgeben von 3 H- und einem Li-Atom. In diesem Fall ist Kohlenstoff der elektronegativere Partner in Bezug auf Lithium. Das bedeutet hier, dass der Kohlenstoff die negative Partialladung bekommt und sich dort die Elektronendichte erhöht.
Du kannst dir für den Anfang und meine Beispiele merken, dass funktionelle Gruppen wie Halogene einen - I-Effekt verursachen, Metalle einen + I-Effekt.
Viele Grüße :)