Salut,
bei sämtlichen Enthalpieberechnungen ist immer ein Bezugspunkt vonnöten.
Aus diesem Grund hat man per Definition die Standardbildungsenthalpie der chemischen Elemente in ihrer stabilsten Form bei Normaldruck (1.013 bar) und Raumtemperatur (298 K) auf 0 kJ/mol festgelegt.
Was die "stabilste Form" letztlich bedeutet: Jedes chemische Systen ist ja bestrebt, einen möglichst energiearmen Zustand zu erreichen, denn je energieärmer ein System, umso stabiler und damit auch reaktionsträger ist es. Bei der Entstehung einer Bindung steigt nun die Dichte der Elektronen zwischen den Atomkernen. Und genau diese erhöhte Elektronendichte bewirkt den Zusammenhalt der Kerne. Dieser nun erreichte Zustand ist energetisch stabiler, also energieärmer als bei zwei einzelnen Atomen.
Gasförmiger Wasserstoff ist somit in seiner stabilsten Form ein H2 - Molekül und kein H - Atom und bekommt deshalb die Standardbildungsenthalpie 0 kJ/mol zugewiesen.
Um die Bindung zwischen den beiden Atomen eines Wasserstoff - Moleküls aufzuspalten, muss man praktisch die Bindungsenthalpie (Dissoziationsenergie) des Moleküls zuführen. Diese liegt laut Tabellenwerk bei 436 kJ/mol.
Viele Grüße :)