Salut,
ob es bei einer chemischen Reaktion zu einer Energiezunahme bzw. -abnahme kommt, ist per se sehr schwer einzuschätzen und auch nicht aus Reaktionsgleichungen heraus ersichtlich.
Viele Reaktionen laufen zudem so langsam ab, dass es kaum möglich ist, gesicherte Aussagen darüber zu treffen, ob nun die Ausgangsstoffe oder aber die Reaktionsprodukte mehr Energie enthalten. (Ich denke dabei gerade an das Rosten von Eisen.)
Der sicherste Weg ist und bleibt die Bestimmung der Standardbildungsenthalpien aller beteiligten Stoffe, die man in entsprechenden Tabellen nachlesen kann. Über die Reaktionsenthalpie (also Summe der Bildungsenthalpien der Produkte minus Summe der Bildungsenthalpien der Edukte) lässt sich herauslesen, dass bei einem negativen Wert, also ΔH < 0, Energie frei wird und bei einem positiven Wert ( ΔH > 0) eben Energie verbraucht wird.
Es gibt ein paar Hilfsregeln, die aber auch immer wieder durch Gegenbeispiele und auch Ausnahmen glänzen:
Versucht man beispielsweise aus chemisch reaktiven Edukten stabile Edukte zu erzeugen, so geschieht dies zumeist unter Freiwerdung von Energie. Sind Edukte hingegen stabil und man möchte reaktive Produkte erzeugen, so muss fast immer Wärmeenergie hinzugefügt werden.
Bei freiwillig ablaufenden Reaktionen oder Oxidationen enthalten die Ausgangsstoffe grundsätzlich mehr Energie als die Reaktionsprodukte. Enthalten die Ausgangsstoffe hingegen weniger Energie als die Reaktionsprodukte, handelt es sich um eine endotherme Reaktion.
Und um genau dies herauszufinden, führt kein Weg an der Reaktionsenthalpie vorbei.
Schöne Grüße :)