Grüße chemweazle,
Zur Frage : Warum sind die "Scheinbaren M(I)-Halogenide der Erdalkalimetalle" bei tieferen Temperaturen und bei Normaltemperatur instabil ? "
Die beiden Erdalkalisubhalogenide des Calciums, CaF und CaCl, sind Einlagerungen von Calcium-Atomen in das Wirtsgitter von Fluorit, bzw. von Calciumchlorid(Rutil-Typ) CaF2 bzw. von CaCl2.
Die Valenz-Elektronen der eingelagerten Erdalkali-Atome sind jedoch durch das gesamte Kristallgitter frei beweglich. Das erkärt auch die schönen rot-violetten Färbungen, ähnlich wie beim "Violetten Flußspat" oder dem "Blauen Steinsalz".
Die scheinbare Komproportionierung von Ca-Metall mit Calciumdihalogenid, die eigentlich eine Einlagerung der Calciumatome in das Kristallgitters des Calciumhalogenids ist.
CaX2(s) + Ca0(s) → 2 CaX(s)
2 CaX(s) entspricht [ Ca0 * CaX2 ] oder [ Ca(2+)( e(-) )2 * Ca(2+)X(-)2 ]
Stichwort : Edelgas-Konfiguration der Calcium(II)ionen, die Ca(2+)-Ionen haben die gleiche Elektronenkonfiguration wie das im Periodensystem vorangegangene Edelgas Argon.
Das Edelgas Argon hat 18 Protonen und 18 Elektronen.
Ein Kaliumatom hat 19 Protonen und 19 Elektronen, es existiert im Metalldampf.
Ein Kaliumkation, K(+)-Ion, hat wie das Edelgas Argon 18 Elektronen.
Ein Calciumatom hat 20 Protonen und 20 Elektronen, es existiert im Metalldampf.
Ein Calciumkation, Ca(2+)-Ion, hat wie das Edelgas Argon 18 Elektronen.
Ein Calcium(I)-Ion mit 19 Elektronen hätte die gleiche Elektronenkonfiguration wie ein Kaliumatom, aber nicht die Edelgas-Konfiguration.