Grüße chemweazle,
Wenn sich nicht ein Denkfehler bei mir "eingeschlichen" hat.
Erst fällt das schwerer lösliche Silberchromat, in Form eines rotbraunen Niederschlags aus.
Wenn dann bei witerer Zugabe von Chromat-Lsg. der gelbe Niederschlag von Strontiumchromat erkennbar ist, dann müßte eine gesättigte Strontiumchromatlösung vorliegen. Die Gleichgewichtskonzentration an Chromationen müßte auch der Gleichgewichtskonzentration der Strontiumionen entsprechen, das wäre dann auch die Quadratwurzel aus dem Lp von SrCrO4.
Rechnung
Das Silberchromat ,Ag2CrO4 (rot-braun) ist wesentlich schwerer löslich, als das Strontiumchromat, SrCrO4 (gelb).
Zum Vergleich die pL-Werte, pL = -log10 Lp
pL(Ag2CrO4) = 11,95 und pL(SrCrO4) = 4,65
Das schwerer lösliche Silberchromat ist ein 2 zu 1-Elektrolyt, 2 Kationen auf 1 Anion.
Ag2CrO4(s) ⇌ 2 Ag(+)(aq) + CrO4(2-)(aq)
Lp(Ag2CrO4) = [ c( Ag(+) ) ]2 * c( CrO4(2-) ) = 10-11,95 * mol3 * l-3
Lp(Ag2CrO4) ≈ 1,122 * 10- 12 mol3 * l-3
Also zuerst fällt das Silberchromat aus, erst nachdem dieses quantitativ gefällt wurde, kann bei ausreichender Chromatzugabe die Fällung von Strontiumchromat erfolgen.
Wenn der gelbe Niederschlag des Strontiumchromats erkennbar entstanden ist, dann liegt ja eigentlich eine gesättigte Lösung von Strontiumchromat vor.
Für eine gesättigte Strontiumchromat-Lsg. , es ist ein 1 zu 1-Elektrolyt, 1 Kation im Verhältnis zu einem Anion
Das dynamische Lösungs-Kristallisations-Gleichgewicht
SrCrO4(s) ⇌ Sr(2+)(aq) + CrO4(2-)(aq)
Löslichkeitsprodukt, die Gleichgewichtskonstante von SrCrO4
Lp(SrCrO4) = c( Sr(2+) ) * c( CrO4(2-) ) = 10- 4,65 mol2 * l-2
Für eine gesättigte Lösung eines 1 : 1 – Elektrolyten gilt, die Gleichheit der Gleichgewichts-Konzentrationen oder das Verhältnis der beiden Konzentrationen zwischen Anionen und Kationen ist gleich 1.
c( Sr(2+) ) / c( CrO4(2-) ) = 1
⇒ : c( Sr(2+) ) = c( CrO4(2-) )
⇒ : Lp = [ c( CrO4(2-) ) ]2
Die Gleichgewichtskonzentration der Chromat-Anionen in einer gesättigten Erdalkali-Chromat-Lösung ist dann die Quadratwurzel aus dem Löslichkeitsprodukt,.
$$c(CrO_{4}^{(2-)})_{gl} = \sqrt{Lp} = \sqrt{10^{-4,65}\cdot \dfrac{mol^{2}}{l^{2}}$$
$$c(CrO_{4}^{(2-)})_{gl} = 10^{-4,65/2}\cdot \frac{mol}{l}$$
$$c(CrO_{4}^{(2-)})_{gl} = 10^{-2,325}\cdot \frac{mol}{l}\approx 0,0047\cdot \frac{mol}{l}$$
Setzt man diese Gleichgewichtskonzentration an Chromationen in denTerm des Lp von Silberchromat ein oder man dividiert das Lp von Silberchromat durch diese o.g. Gleichgewichtskonzentration.
Dann ergibt sich das Quadrat der Gleichgewichtskonzentration der Silberionen und die Wurzel ergibt dann die Gleichgewichtskonzentration an Ag(+)-Ionen.
$$ [c(Ag^{(+)})]^{2} = \dfrac{Lp(Ag_{2}CrO_{4})}{c(CrO_{4}^{(2-)})_{gl}}$$
$$c(Ag^{(+)}) = \sqrt{\dfrac{Lp(Ag_{2}CrO_{4})}{c(CrO_{4}^{(2-)})_{gl}}}$$
$$[c(Ag^{(+)})]^{2} = \dfrac{1,22\cdot 10^{-12}}{4,7\cdot 10^{-3}}\cdot \dfrac{mol^{3}}{l^{3}}\cdot \frac{l}{mol}$$
$$[c(Ag^{(+)})]^{2} = \dfrac{1,22}{4,7}\cdot 10^{-12+3}\cdot \dfrac{mol^{2}}{l^{2}}$$
$$[c(Ag^{(+)})]^{2} \approx 0,2596\cdot 10^{-9}\cdot \dfrac{mol^{2}}{l^{2}}$$
$$= 2,596\cdot 10^{-10}\cdot \dfrac{mol^{2}}{l^{2}}$$
$$c(Ag^{(+)}) \approx 1,611\cdot 10^{-5}\cdot \frac{mol}{l}$$
c( Ag(+) ≈ 16,11 µmol / l