Mit zunehmender ΔEN steigen die Siedepunkte und gleichzeitig der partielle Ionencharakter der Verbindungen, die darüberhinaus bei Zimmertemperatur auch zunehmend fester werden. Beispiel Cl2 (ΔEN = 0) gasförmig, PCl3 (ΔEN = 0,9) flüssig, NaCl (ΔEN = 2,1) fest. NaCl ist eine reine Ionenverbindung, wobei zwischen den in Gittern angelagerten Ionen sehr starke elektrostatische Anziehungskräfte herrschen. Somit ist ein hoher Energieaufwand vonnöten, um diese Kräfte zu überwinden, was dir die hohe Siedetemperatur erklärt. Den Gegenpol dazu bilden molekulare Verbindungen, die aus unpolaren Molekülen bestehen und deren Anziehungskräfte zwischen den Molekülen weitaus geringer sind als die Bindungskräfte der Atome in den Molekülen. Solche Verbindungen sind dann eben bei Zimmertemperatur gasförmig, wie das oben erwähnte Cl2. Zwischen diesen Extremen liegen die Verbindungen SCl2, PCl3 und SiCl4 (alle flüssig) mit ihrer polaren Elektronenpaarbindung. Der Übergang polare Elektronenpaarbindung → Ionenbindung ist fließend.
So weist AlCl3 Eigenschaften von polaren, kovalent gebundenen Stoffen, aber auch von Salzen auf. AlCl3 gehört deshalb zu den halb - kovalenten, halb - ionischen Verbindungen.